Marie Skłodowska-Curie Stipendium für Dr. Noemi Encinas

19. März 2015

Die Europäische Kommission hat ein prestigeträchtiges Marie Skłodowska-Curie Stipendium an Dr. Noemi Encinas, Forscherin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, verliehen. In ihrem Forschungsprojekt “NoBios” wird Dr. Encinas erforschen, wie die Entstehung von Biofilmen mittels superamphiphober Oberflächenmodifizierung reduziert werden kann.

Biofilmbildung verhindern ist von extremer Bedeutung für die Industrie. Biofilme sind allgegenwärtig und in der Lage, Korrosion von Rohrleitungen oder Wärmetauschern zu verursachen, Keime in biomedizinische Geräte oder Nahrungsmittelfabriken einzuschleusen, oder Entzündungen künstlicher Implantaten zu bewirken. Biofilme bestehen aus einer Ansammlung von Bakterien, Zellen oder Mikroorganismen, die in einer mit Wasser in Berührung kommenden festen Oberfläche eingebettet sind. Dicke Schichten können sich auf fast jeder Oberfläche innerhalb weniger Stunden bilden und persistente Infektionen, Entzündungen oder sogar Epidemien zur Folge haben. Biofilme werden häufig mit Antibiotika bekämpft aber die zunehmende bakterielle Resistenz stellt ein großes Problem dar.

Daher sind neue Methoden zur Verhinderung der Biofilmbildung erforderlich. In ihrem Forschungsprojekt wird Dr. Encinas gezielt topographisch und chemisch modifizierte Oberflächen einsetzen, um das Anhaften und das Wachstum von Biofilmen auf Oberflächen zu verstehen. Insbesondere plant sie super-wasser und super-ölabweisende Beschichtungen, mit Flüssigkeit durchdrungene poröse Beschichtungen und funktionale Säulenanordnung zu untersuchen. Durch eine Synergie zwischen rauer Topographie und einer speziellen Chemie sind alle diese Flächen stark abweisend gegenüber Wasser, Blut, organischen Flüssigkeiten und sogar Seife-Wasser-Gemischen. 

Dr. Noemí Encinas García wurde in Segovia (Spanien) geboren. Sie studierte Chemie an der Universidad Complutense und promovierte an der Universidad Carlos III im Bereich Werkstoffwissenschaften. Der Schwerpunkt ihrer bisherigen Forschung war die Oberflächenmodifizierung von Polymeren mittels Plasmabehandlungen, um die Adhäsion der Oberflächen zu kontrollieren. Seit Januar 2014 untersucht sie den Zusammenhang zwischen Oberflächenstrukturierung und Biofilmbildung in der Abteilung „Physik der Grenzflächen“ am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz. Das Stipendium erlaubt ihr, ihre derzeitigen Forschungsinteressen weiter auszubauen.

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