Wirkstofftransport in Pflanzen

Pilzkrankheiten bei Kulturpflanzen verursachen jedes Jahr in der Landwirtschaft Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Oft können sie nicht oder nur schwer durch kommerziellen Chemikalienschutz behandelt werden. Wir entwickeln einen auf Nanotechnologie basierenden Schutz mit minimalem Einsatz von Wirkstoffen, der ein übermäßiges Versprühen von Fungiziden verhindert. Die Pilzkrankheit 'Esca' befällt Weinreben und richtet jedes Jahr großen finanziellen Schaden bei den Winzern an. Der Pilz befällt die Rebstämme und zersetzt das Holz von innen - so kann das äußerliche Versprühen den Pilz nicht erreichen. Mit unseren biobasierten und biologisch abbaubaren Nanoträgern konnten wir die Weinpflanzen vor der Infektion schützen und heilen. Die auf Lignin basierenden Nanoträger sind mit einem handelsüblichen Fungizid gefüllt und werden direkt in den Stamm der Pflanzen injiziert. In Kooperation mit dem Institut für Biotechnologie und Arzneimittelforschung und dem Institut für Pflanzenschutz in Neustadt a. d. Weinstraße (DLR) wurden die Nanoträger in mehreren Weinrebenanlagen in einem Testweinberg des DLR ausgebracht. Die Hülle dieser Nanoträger besteht aus Lignin - einer Substanz, die neben Zellulose den Hauptbestandteil von Holz darstellt. Daher kann diese Hülle auch vom Pilz zersetzt werden, wodurch das Mittel im Inneren des Nanoträgers freigesetzt wird.

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