Xin Wei
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
Forschungsinteressen
Meine Doktorarbeit wird von dem Ziel geleitet, adaptive molekulare Systeme zu entwickeln, die Chemie, Materialwissenschaft, Biologie und Medizin miteinander verbinden. Mithilfe von 3D-Bioprinting erschaffe ich intelligente Hydrogelstrukturen, die Nervenzellen schützen, ihr Wachstum lenken und bioaktive Signale freisetzen, um die Nervenregeneration zu unterstützen. Diese Hydrogele sind als höhergeordnete Assemblierungen aufgebaut: ein weicher innerer Kern, der lebende Zellen beherbergt, und eine stabile, leitfähige äußere Hülle, die strukturellen Halt bietet und gleichzeitig elektrische Kommunikation ermöglicht. Weit davon entfernt, bloß passive Gerüste zu sein, fungieren sie als adaptive Umgebungen, die Zellen schützen und mit ihnen interagieren, um deren Überleben und Funktionalität nach dem Druck zu gewährleisten.
Die Nervenreparatur ist dabei ein überzeugendes Beispiel, doch das Konzept ist breiter gefasst: Dieselbe Strategie kann überall dort in der Geweberegeneration angewendet werden, wo gerichtetes Wachstum und kontrollierte Zell-Umwelt-Interaktionen erforderlich sind. Durch die Integration von Nanopartikeln, die Wachstumsfaktoren freisetzen, möchte ich dynamisches Feedback und Stimulusreaktivität einführen, um die Konstrukte noch lebensähnlicher zu gestalten.
Diese Arbeit verkörpert unsere Vision, Moleküle in adaptive Systeme zu verwandeln: molekulare Assemblierungen, die nicht nur Zellen beherbergen, sondern auch mit ihnen kommunizieren, auf sie reagieren und sich mit ihnen weiterentwickeln. Auf diese Weise wird 3D-Bioprinting nicht nur zu einem Fertigungswerkzeug, sondern zu einer Plattform, um lebensähnliche Materie zu realisieren und neue Möglichkeiten für die regenerative Medizin zu eröffnen.
Vita
Von September 2016 bis Juni 2020 studierte Xin Polymer Material and Engineering an der Sichuan University in Chengdu, China, und erwarb einen Bachelor of Engineering. Von September 2020 bis Juni 2023 absolvierte Xin an derselben Universität unter der Betreuung von Prof. Jia-Zhuang Xu einen Master of Engineering in Materialverarbeitungstechnik mit Schwerpunkt auf dem Design von Hydrogelen für nass-adhäsive Wundheilung sowie der Entwicklung von 3D-porösen Knochengerüsten. Zwischen Juli 2023 und Juli 2024 arbeitete Xin als Research Assistant am College of Polymer Science and Engineering der Sichuan University und beteiligte sich an Projekten zu Biomaterialien und polymerbasiertem Tissue Engineering. Seit September 2024 promoviert Xin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz, Deutschland, unter der Betreuung von Dr. Maria Villiou und Prof. Dr. Katharina Landfester, mit Forschungsschwerpunkten auf adaptiven molekularen Systemen und 3D-biogedruckten Hydrogelen für die Geweberegeneration.