Klaus Müllen erhält Gauß-Medaille

Wissenschaftliche Gesellschaft Braunschweig würdigt Max-Planck-Direktor für sein wissenschaftliches Werk

9. Mai 2014

Mainz/Braunschweig. Die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG) zeichnet Klaus Müllen, Direktor am Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P), mit der Carl Friedrich Gauß-Medaille aus. Der Chemiker erhält die Ehrung für sein vielseitiges wissenschaftliches Werk und zahlreiche Forschungserfolge, begründete die BWG ihre Entscheidung.
Die Gauß-Medaille wird Müllen im Rahmen der Jahresversammlung der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft am 9. Mai 2014 verliehen. Die Auszeichnung erinnert an den Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und wird von der BWG seit 1949 für besondere wissenschaftliche Leistungen vergeben. Jährlich werden im Wechsel Forscher aus den Geistes-, Ingenieurs- und Naturwissenschaften geehrt.
"Ich freue mich sehr, dass ich dieses Jahr die Chemie bei diesem besonderen Preis vertreten darf", sagt Klaus Müllen.

Grundlagenforschung mit Anwendungsbezug

Klaus Müllen wurde 1989 als Direktor des MPI-P berufen. Zuvor hatte er die Professuren für Organische Chemie an den Universitäten Köln und Mainz inne.

Der international renommierte Synthese-Experte gilt als meistzitierter Chemiker Deutschlands und hat über 1.600 Beiträge in führenden Fachzeitschriften sowie mehrere Lehrbücher veröffentlicht. Müllens Grundlagenforschung erstreckt sich über sämtliche Gebiete der makromolekularen und organischen Chemie und besitzt immer auch Anwendungsbezug: Von ihm entwickelte Fluoreszenzfarbstoffe werden in der Elektronik und in der Photovoltaik verwendet. Genauso setzt die Sensorik auf Dendrimere aus Müllens Labors. In den vergangenen Jahren fanden vor allem seine Fortschritte bei der Graphengewinnung große Beachtung. Die auf Kohlenstoff basierende Substanz gilt als Material der Zukunft. Klaus Müllen hat gleich mehrere Syntheseverfahren entwickelt, die auf die gewünschten Eigenschaften des Graphens abgestimmt sind.

Hohes Engagement für die Chemie

Klaus Müllen amtiert seit 2012 als Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) nachdem er diese Funktion auch in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) bekleidet hatte. Zudem ist er Senatsmitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Er wurde in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina berufen und 2013 in den erlauchten Kreis der American Academy of Arts & Sciences aufgenommen.
Für sein wissenschaftliches Engagement erhielt er zahlreiche nationale und internationale Preise. Dazu zählen der Preis der Japanese Society of Polymer Sciences (2009), der Preis der American Chemical Society (2011), sowie die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der GDCh (2013).

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