EU BOW

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Biogene organotrope Wetsuits: Hybride magnetische Nanopartikel mit einer Membranoberfläche aus extrazellulären Vesikeln

Am 5. und 6. November wurde das neue EU-geförderte Projekt BOW "Biogenic Organotrophic Wetsuits" in einem Online-Meeting gestartet. Das Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung FET Proactive: emerging paradigms and communities im Unterthema "Implantable autonomous devices and materials" ausgewählt und mit fast 4,5 Mio. € von der Europäischen Kommission gefördert. Das Projekt hat eine Laufzeit von 48 Monaten und am 1. November 2020 begonnen.

Nanomaterialien stellen eine Schlüsseltechnologie zur Verbesserung der Präzisionsmedizin und therapeutischer Ansätze dar. BOW will hybride magnetische Nanopartikel mit einer Membranoberfläche aus extrazellulären Vesikeln schaffen, die in diesen Bereichen Fortschritte machen werden. Diese Träger sollen dann Informationen im Inneren des Nanomaterials enthaltenen. Extrazelluläre Vesikel sind die Schlüsselspieler in der interzellulären und interorganismischen Kommunikation. "Von Zellen für Zellen gemacht", vermitteln sie verschiedene physiologische und/oder pathologische Prozesse, indem sie die Ausbreitung von Krankheiten ermöglichen. Diese besondere Fähigkeit der extrazellulären Vesikel ist durch ihre Membraneigenschaften gegeben.

Das BOW-Projekt soll ein allgemeines und praktikables System zur Etablierung von biomimetischen Schlüsselfunktionen wie Tarnung vor dem Immunsystem und Organ-/Tumor-Targeting für jedes synthetische Nanomaterial schaffen und gleichzeitig als erstes Beispiel für biogene Nanotechnologie disruptiv sein. Letztendlich kann dieses neue Hybrid-Konzept ein neuartiges High-Risk/High-Reward-Paradigma sein, um biologische Eigenschaften auf sonst toxische Technologie zu übertragen. Der natürliche Maßstab dieser Art von Medizin beginnt bei der zellulären und subzellulären Ebene. Weitere Hauptziele des Projekts sind die Herstellung hochwertiger extrazellulärer Vesikel mit biomimetischen und organotropen Funktionen, die Synthese und Funktionalisierung von magnetischen Nanopartikeln, die Entwicklung eines mikrofluidischen Geräts für die Herstellung extrazellulärer Vesikelmembranen und die Kontrolle der biologischen Leistungen und der Nanotoxizität in vitro, ex vivo und in vivo. Wenn diese Technologie erfolgreich ist, wird sie den Fortschritt von implantierbaren Nanomaterialien in Richtung einer nachhaltigen Produktion fördern und dazu beitragen, die Führungsposition der europäischen Biotechnologie zu stärken und zu halten. Auch, indem sie die Lebensqualität der Menschen beeinflusst.

BOW bringt ein starkes und komplementäres Konsortium zusammen, das 11 Partner aus 7 europäischen Ländern (Italien, Spanien, Deutschland, Irland, Schweiz, Estland und Tschechien) umfasst. Das Team besteht aus dem Koordinator des Projekts, dem Consorzio Interuniversitario Perlo Sviluppo Dei Sistemi A Grande Interfase und dem Consiglio Nazionale Delle Ricerche, der Universidad de Santiago de Compostela, dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum Für Gesundheit und Umwelt GmbH, Institute Of Technology Sligo - ITS, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Hansabiomed Life Sciences Ou, Biodevice Systems Sro, Rigenerand Srl und ZABALA Innovation Consulting. Das ausgewogene und interdisziplinäre Profil der Partner deckt die gesamte Wertschöpfungskette sowie die vielfältigen, im Projekt geforderten Grundlagen-F&E-Bereiche zufriedenstellend ab. Darüber hinaus wird ein internationaler Beirat in die Entwicklung des Projekts eingebunden, damit aus den entwickelten Anwendungen reale Geschäftsmodelle werden.

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