EU AlternativesToGd

Alternativen zu Gadolinium in der MRT Diagnostik

Im vergangenen Jahr gab die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Empfehlung heraus, drei weit verbreitete Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT) auszusetzen. Die Entscheidung bezieht sich auf schwerwiegende gesundheitliche Bedenken, die auf die Langzeitwirkung von Gd-haltigen Kontrastmitteln (GBCA) zurückzuführen sind. Die Freisetzung des giftigen Seltenerdmetalls Gadolinium (Gd) aus diesen Wirkstoffen und seine Anreicherung im Körper und im Gehirn stehen im Mittelpunkt dieser Entscheidung. Dies ist eine klare Botschaft, um die Notwendigkeit jeder Kontrastmittelinjektion bei Personen, die sich einem MRT-Scan unterziehen, sorgfältig zu prüfen. Für eine Reihe von diagnostischen Verfahren ist jedoch die Verwendung eines Kontrastmittels obligatorisch. Da die Hinweise auf die Anreicherung von Gd im Körper und Gehirn von Kindern und Erwachsenen, die sich solchen kontrastmittelverstärkten MRT-Untersuchungen unterziehen, weiter zunehmen, wird aktiv nach Alternativen gesucht. Bisher stützten sich solche Alternativen hauptsächlich auf andere Metallkomplexe.

In Anbetracht dieser Richtlinien und Erkenntnisse und angesichts der Tatsache, dass viele Bevölkerungsgruppen aufgrund anderer Erkrankungen und Zustände im Zusammenhang mit Gd nicht in der Lage sind, von einer kontrastmittelverstärkten MRT zu profitieren, ist die wissenschaftliche Gemeinschaft aufgerufen, nach radikal neuen Alternativen zu suchen. In diesem gemeinsamen europäischen Projekt werden wir eine neue Klasse von MRT-Kontrastmitteln entwickeln. Diese neuen MRT-Kontrastmittel sind metallfrei, sicher und für die Injektion während einer MRT-Untersuchung geeignet und hinterlassen keine Spuren. Die zu entwickelnden Wirkstoffe bestehen aus kleinen (endogen verfügbaren) Molekülen, die einem Hyperpolarisierungsprozess unterliegen, der zu einem sehr hohen Signal des Wirkstoffs auf den MRT-Bildern führt. Diese Moleküle sollen entweder in ihrer nativen Form oder als mit den stabilen Isotopen markierte Analoga verwendet werden. Daher ist keine ionisierende Strahlung beteiligt.

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