Clarissa Schönecker erhält Alfred-Kuhlenkamp-Preis 2015

14. März 2016

Für ihre Forschung zu Strömungsphänomenen vergibt die VDE/VDI-Gesellschaft für Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (GMM) die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung an die Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung (MPI-P).

Inwieweit haften Fluide an festen Oberflächen oder können sie darüber hinweggleiten? Bereits seit den ersten theoretischen Beschreibungen von Strömungen diskutieren Wissenschaftler diese Frage kontrovers. Mit ihrer Arbeit „Strömungsphänomene auf mikrostrukturierten Oberflächen“ kommt Dr. Clarissa Schönecker vom MPI-P der Antwort einen entscheidenden Schritt näher: Die Forscherin hat erstmals eine Gleichung entwickelt, die das Gleiten eines Fluids entlang gerillter, sehr flacher Oberflächen – sogenannter Mikrostrukturen – vorhersagt. Dies geschieht sowohl in Abhängigkeit der beteiligten Flüssigkeiten als auch der Rillengeometrie. Zudem zeigen die Erkenntnisse von Schönecker, dass die Effizienz von elektroosmotischen Strömungen erhöht werden kann, indem elektrische Ladungen an Phasengrenzen gelenkt werden. Anwendungsgebiete für die neuen Erkenntnisse finden sich in der Verfahrenstechnik oder Mikrofluidik, also beim Pumpen von Fluiden durch Mikrometer-dünne Kanäle.

Am 11. März 2016 nahm Schönecker die Urkunde des Alfred-Kuhlenkamp-Preises 2015 in Düsseldorf entgegen. Der Preis wird zweijährlich von der GMM sowie dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) und dem Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) verliehen und würdigt originelle wissenschaftliche Arbeiten sowie Konstruktionen oder neue verfahrenstechnische Lösungen.

Über die Person

Clarissa Schönecker studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt und reichte dort ebenfalls ihre Promotion zum oben genannten Thema ein. Seit 2014 ist sie am MPI-P im Arbeitskreis „Physik der Grenzflächen“ tätig und erforscht hydrodynamische Prozesse in der Nähe von Grenzflächen.

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