Fouling und Vereisungen verhindern: Marie Curie Grant zur Erforschung von neuartigen Oberflächen

16. Januar 2017

Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) erhält zusammen mit seinen internationalen Partnern einen Marie Skłodowska-Curie Grant in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Die Europäischen Kommission unterstützt damit das Innovative Training Network (ITN) zum Thema neuartige Oberflächen mit dem Titel“Lubricant Impregnated Slippery Surfaces” (LubISS).

Das Projekt, koordiniert von Prof. Dr. Doris Vollmer, Projektleiterin am MPI-P, ermöglicht 15 Doktorandinnen und Doktoranden an neun verschiedenen akademischen Institutionen sowie in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern während der kommenden drei Jahre ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der imprägnierten Oberflächen durchzuführen. Diese Oberflächenarten bestehen aus einer strukturierten oder porösen Schicht, welche wiederum mit einer Flüssigkeit oder einem Gel imprägniert ist. Deshalb perlen sowohl kleine Partikel als auch Bakterien oder Eis von dieser Schicht ab, wenn die Oberfläche schräg gehalten wird.

Oberflächen der Zukunft

Um robuste und umweltfreundliche LubISS zu entwickeln, müssen die physikalischen und chemischen Interkationen zwischen der festen Oberflächentopografie, dem Schmierfilm und der Flüssigkeit unter statischen und Strömungsbedingungen bekannt sein. Das Ziel von LubISS ist es daher, diese Informationen zu erwerben und in ein Design für widerstandsfähige Oberflächen zu übersetzen. Die neuartigen Beschichtungen werden dabei sowohl bei Innen- als auch bei Außenraumbedingungen getestet.

Das direkte Zusammenspiel zwischen Grundlagenforschung und Anwendung bildet hierbei einen wichtigen Aspekt, da die LubISS als neuartige Antifouling- und Anti-Eis-Oberflächen direkt zum Einsatz kommen sollen. Das Besondere an diesem Innovative Training Network liegt zudem in der strukturellen Organisation des Doktorandenprogramms: Hier ist der Fokus nicht allein auf die wissenschaftliche Ausbildung gerichtet, denn eine Reihe von Weiterbildungen schließt ebenfalls das Entwickeln von Soft Skills mit ein.

Als weiterer Koordinator am MPI-P ist ebenfalls Prof. Dr. Hans-Jürgen Butt, Direktor des Instituts und Leiter des Arbeitskreises „Physik der Grenzflächen“ am Projekt beteiligt.

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