Neue Max-Planck-Partnergruppe verstärkt deutsch-chinesische Kooperation

19. April 2017

Die neu etablierte Partnergruppe wurde zwischen dem Institute of Fundamental and Frontier Sciences an der University of Electronic Science and Technology (UESTC), in Chengdu, China, und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) eingerichtet. Der Startschuss für die gemeinsamen Forschungsprojekte ist rückwirkend ab Februar 2017 bewilligt.

Die Partnergruppe forscht auf dem Gebiet der Benetzung. Hier untersucht sie flüssigkeitsabweisende Oberflächen. An diesen perlen sowohl polare Flüssigkeiten mit starken Dipol-Kräften, beispielsweise Wasser, als auch unpolare Flüssigkeiten mit schwachen zwischenmolekularen Kräften ab. Solche Oberflächen wollen die Wissenschaftler nutzen, um multifunktionelle Mikropartikel herzustellen, ohne dabei Lösungsmittel zu verbrauchen. Eine denkbare Anwendung findet sich in der Medizin bei der Herstellung von Tabletten mit einer kontrollierten Freisetzung der Wirkstoffe.

Prof. Dr. Xu Deng, der 2013 am MPI-P seine Doktorarbeit schrieb und anschließend dort als Postdoktorand arbeitete, ist Professor am Institute of Fundamental and Frontier Sciences der UESTEC. Er leitet die Partnergruppe in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Butt, Direktor am MPI-P und Leiter des dortigen Arbeitskreises „Physik der Grenzflächen“. „Die Gruppe bietet ein interdisziplinäres Forum für Forschungsthemen zur Benetzbarkeit von Oberflächen und ermöglicht es dem MPI-P, sein internationales Netzwerk weiter auszubauen“, erklärt Prof. Dr. Butt.

Die Max-Planck-Gesellschaft fördert die Partnergruppe zunächst für drei Jahre mit einer jährlichen Grundfinanzierung von 20.000 Euro, womit kleinere technische Geräte aber auch Reise- und Personalkosten abgedeckt werden. Nach einer positiven Evaluierung besteht die Möglichkeit, die Finanzierung um zwei weitere Jahre zu verlängern. Voraussetzung für eine Partnergruppe ist, dass exzellente Nachwuchswissenschaftler (Postdoktoranden) im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut an ein Labor in ihrem Herkunftsland zurückkehren und an einem Thema weiterforschen, das auch im Interesse des vorher gastgebenden Max-Planck-Instituts steht. Aktuell arbeiten fünf Partnergruppen erfolgreich mit dem MPI-P zusammen: zwei in Indien, zwei in China und eine in der Türkei.

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