Nanoträgersubstanzen sollen Erkrankungen von Weinrebenstämmen heilen

21. Februar 2018

Die VolkswagenStiftung hat das interdisziplinäre Projekt "NanoProtect" von Privatdozent Dr. Frederik Wurm, Leiter der Forschungsgruppe Funktionelle Polymere am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz, für die finanzielle Unterstützung im Rahmen seiner Experiment!-Initiative ausgewählt. Die Forschung von Wurm konzentriert sich auf die Gestaltung und Entwicklung von abbaubaren Polymeren und Nanoträgersubstanzen. "NanoProtect" ist ein innovatives Kooperationsprojekt mit Partnern aus der Biologie, um Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen, die bisher nicht geheilt werden können. Realisiert wird das Projekt durch ein interdisziplinäres Konsortium von drei deutschen Instituten, darunter das  Max-Planck-Institut für Polymerforschung.

Medizinisches Konzept der Wirkstofffreigabe für Pflanzen

Die Wirkstofffreigabe mittels Nanoträgersubstanzen wird bereits in der Medizin genutzt, beispielsweise in der Krebstherapie. Sie wird aber noch nicht an Pflanzen angewendet. Frederik Wurm und sein Team zielen darauf ab, Nanoträger aus Polymeren zu entwickeln, um Pflanzenkrankheiten zu heilen -  insbesondere Krankheiten in Rebenstämmen. "Die Nanoträger aus Polymeren ermöglichen uns, die Freisetzung von Wirkstoffen innerhalb der Weinpflanze ganz genau anzupassen, nur wenn die Pflanze infiziert ist, ähnlich wie eine Impfung für uns", sagte der Wissenschaftler Frederik Wurm. Ein neuartiger Ansatz für eine gezielte Freigabe von Wirkstoffen und biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln in landwirtschaftlichen Produkten wie Weintrauben und Äpfel wird derzeit entwickelt und getestet.

Die VolkwagenStiftung hat das NanoProtect-Projekt aus mehr als 500 Projekten ausgewählt. Das Forschungskonsortium erhält eine Förderhöhe von 120.000 Euro. Es umfasst die Forschungsteams von PD Dr. Frederik Wurm, der im Arbeitskreis von  Professorin Katharina Landfester am  Max-Planck-Institut für Polymerforschung tätig ist, Dr. Jochen Fischer am Institut für Biotechnologieforschung in Kaiserslautern und Dr. Andreas Kortekamp im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Institut für Pflanzenschutz in Neustadt.

Text: Kerstin Felix

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