Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz haben gemeinsam mit ihrem Kollegen Carlos Marques vom Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) im französischen Straßburg einen möglichen mikroskopischen Mechanismus vorgeschlagen, der das Aufquellen von Polymeren in schlechtem Lösungsmittel erklärt. Während der Kollaps eines Polymers in schlechtem Lösungsmittel wohlverstanden ist, erscheint das beobachtete Quellen von Polymeren in Mischungen zweier schlechter Lösungsmittel als paradox. Durch eine Kombination von Simulationen und theoretischen Konzepten aus der Kolloid- und Polymerphysik konnten sie zeigen, dass Polymere aufquellen können, wenn ein entsprechendes Gleichgewicht der entropisch bedingten Verarmungskräfte (Englisch: depletion forces) besteht. Im Falle von PMMA (Polymethylmethacrylat) in Wasser und Alkohol sind das Mischungsverhältnisse dieser beiden schlechten Lösungsmittel, wie sie für viele alkoholische Getränke typisch sind. Die entsprechenden Resultate sind in der aktuellen Ausgabe des wissenschaftlichen Journals „Nature Communications“ veröffentlicht.
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